Bücher Schütze

Suche

LimettensommerOverlay E-Book Reader

Limettensommer

Eine Liebesgeschichte. Vielleicht. | Magdalena Ahrer

E-Book (EPUB)
2024 Arsedition Gmbh
208 Seiten; ab 11 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8458-5868-5

Rezension verfassen

€ 9,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur für Kunden mit Rechnungsadresse in Österreich möglich!
  • Als Hardcover erhältlich
Kurztext / Annotation
Coming of Age-Roman für Teenager ab 11 Jahren Diese stimmungsvolle Sommergeschichte ist der ideale Lesestoff für Teenager, die sich mit den Themen Erwachsenwerden, erste Liebe, LGBTQ+ und Selbstfindung auseinandersetzen. Wunderschöne Sommer-Liebesgeschichte mit Vintage-Flair Die 15-jährige Ophelia hat den ganzen Sommer vor sich. Nur - was soll sie damit anfangen? Ihre Freundinnen sind verreist und mit ihren frisch getrennten Eltern ist auch nicht viel anzufangen. Ein Ferienjob in Madam Temperley?s Vintage-Klamottenladen ist Ophelias einziger Lichtblick in den leeren Wochen, die vor ihr liegen. Doch als Rosalie, Madam Temperley?s Enkelin, in dem kleinen Laden auftaucht, ändert das für Ophelias alles. Eigentlich wollte sie diesen Sommer einfach nur hinter sich bringen; doch den Blick aus Rosalies limettengrünen Augen kann sie einfach nicht vergessen ... - Starke Erzählstimme: Junge Autorin trifft authentisch den Ton der Generation - Ideales Geschenk: Coming of Age-Story für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren - Perfekte Sommerlektüre: Queere Liebesgeschichte im Vintage-AmbienteDieses wunderschöne Romandebut der jungen Autorin Magdalena Ahrer entführt die Leserinnen und Leser in eine stimmungsvolle und unvergessliche Freundschafts- und Liebesgeschichte.

Magdalena Ahrer wurde 2004 in Oberösterreich geboren und schreibt, schon seit sie denken kann, leidenschaftlich gern Geschichten. Mittlerweile lebt sie in Graz und studiert Germanistik. Wenn sie nicht gerade an einem Buchprojekt arbeitet oder ein neues Land bereist, tanzt sie mit Freund:innen in den Sonnenaufgang, klimpert auf ihrer E-Gitarre herum und singt dazu.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Während die anderen sich noch umarmen und fröhlich dem Sommer entgegenlachen, springe ich auf mein Rad, das Zeugnis mehr oder weniger sorgfältig in meinem Rucksack verstaut, und rolle den Hügel hinunter.

Den Hügel hinunter und weg von allem. Weg von meinen halbherzigen Freundinnen, die mir ein noch halbherzigeres »Ich melde mich bei dir« hinterhergerufen haben, das sie nie in die Tat umsetzen werden. Aus verschiedenen Gründen. Paula nicht, weil sie den ganzen Sommer über verreist ist. Asien all-inclusive. Anne nicht, weil wir noch nie die Art von Freundschaft hatten, die es einem nahelegt, Sommertelefonate zu führen, und weil es jetzt zu spät ist, um daran etwas zu ändern. Alle anderen sind ohnehin nur Zufallsmenschen, mit denen mich nicht viel verbindet. Nichts, abgesehen von Mathehausaufgaben und Englischvokabeln.

Der Wind verfängt sich in meinen Haaren, die Sonne brennt auf meiner Haut, und ich biege rechts ab, ohne mich noch mal umzudrehen. Ich trete in die Pedale und frage mich, ob das wieder so ein Sommer wird wie jeder, seitdem sich meine Eltern getrennt haben. Langweilig und träge und einsam und sonnencremegetränkt. Oder ob dieser Sommer der Sommer ist, der Sommer meines Lebens. Vermutlich nicht, denn auch wenn ich seit Jahren hoffe und bete und nach Abenteuern Ausschau halte, gefunden habe ich sie noch nie.

Vielleicht liegt es daran, dass die Stadt zu klein ist und die Leute zu gewöhnlich. Vielleicht hat es aber auch mit mir zu tun, mit meiner Art, mich in meinem Zimmer vor der Welt zu verstecken und mich aus allem rauszuhalten. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Mein Leben ist ein großes Vielleicht.

Ich beschleunige, bis die Häuser um mich herum zu einer grauen Mauer verschwimmen. Ich ziehe an einem Auto im Schritttempo vorbei und ignoriere die gehupten Vorwürfe. Heute ist der letzte Tag vor den Sommerferien. Heute ist alles egal. Selbst Straßenregeln und wütende Autofahrer.

Heute kann mich nichts aufhalten. Nichts bis auf den dumpfen Knall und das Quietschen eines Reifens, aus dem die Luft entweicht. Weiterfahren unmöglich.

Ich rette mich auf den Bürgersteig und beiße mir auf die Unterlippe, frage mich, ob das eines dieser Zeichen des Universums ist, von denen immer alle reden. Irgendwann gebe ich das Grübeln auf und schiebe das Rad neben mir her.

In der Stadt pulsiert das Leben. Menschen schlängeln sich an mir vorbei durch die schmalen Gassen, Gesprächsfetzen verschwimmen zu einem leisen Stimmenrauschen und die Hitze drückt auf den Asphalt wie eine schwere, dunkle Wolke. Es ist, als wäre die ganze Stadt auf den Beinen, um die letzten Besorgungen vor dem Sommer zu machen.

Ich weiche aus, biege rechts ab und dann links und wieder rechts, und plötzlich fällt mein Blick auf einen kleinen Laden mit grünen Fensterläden und zwei großen Fenstern, aus denen mir Schaufensterpuppen in Zwanzigerjahrekleidern entgegenlächeln. Darüber auf hellgrünem Gemäuer prangt der Name Madam Temperley's in verblasstem Gold. Ich kann nicht glauben, dass mir dieser Laden noch nie aufgefallen ist. Er wirkt wie aus einer anderen Zeit. Elegant und schlicht zugleich. Wie eine Welt, die ich nur aus Büchern und alten Filmen kenne. Ich kann nicht anders als anzuhalten, mitten auf dem Bürgersteig. Fast so, als hätte ich selbst jetzt einen platten Reifen und nicht nur mein Fahrrad.

Ich spähe durch die Schaufenster, erhasche einen Blick auf Kleiderständer und Regale voll von der richtigen Sorte Kram. Kram, der Stunden füllen und Kummer vergessen lassen kann. Kram wie Retro-Uhren und antike Schnitzfiguren und bemalte Teller. Ich frage mich, wem der Laden gehört. Bestimmt einer älteren Lady mit Hut und Perlenkette à la Coco Chanel.

Madam Temperley's befindet sich nicht in der angesagten Einkaufsgegend der Stadt. Dort, wo es hippe Geschäfte und moderne Ladenpassagen gibt, dort, wo man glauben könnte, dass man sich