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Martin Luther KingOverlay E-Book Reader

Martin Luther King

Ein Leben - Die erste Biografie seit 30 Jahren - Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2024 | Jonathan Eig

E-Book (EPUB)
2024 Deutsche Verlags-anstalt; Fsg
752 Seiten; 19 Fotos s/w
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-24493-4

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Kurztext / Annotation
Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2024: Die gefeierte, erste MLK-Biografie seit Jahrzehnten
Eines der 10 besten Sachbücher von 2023 (Time Magazine)

»Best of the Best 2023« (Publisher's Weekly)

Auf Barack Obamas »Summer Reading List 2023«

»Eine tiefgründige, psychologische Biografie mit der erzählerischen Kraft eines Thrillers.« The Washington Post

»Unbeschwert, durchdringend, zu Herz gehend und zwingend lesenswert.« The New York Times

»Die definitive Biografie des legendären Vordenkers.« Esquire

Martin Luther King gilt bis heute als der bekannteste Anführer der Bürgerrechtsbewegung. Doch je stärker King für Generationen zur Ikone wurde, desto deutlicher trat der Mensch dahinter zurück. In seiner gefeierten Biografie wagt Jonathan Eig einen ganz neuen Blick: Auf Kings Erfolge ebenso wie auf seine Schwächen und den Druck, der auf ihm lastete und drohte, ihn zu zerbrechen. Erst kürzlich freigegebene FBI-Dokumente belegen, wie stark Rassismus die US-Regierung in ihrem Versuch anleitete, King mundtot zu machen.

»Martin Luther King« lässt uns den Mann hinter der Ikone wiederentdecken: Den Bürger, der von seiner Regierung gejagt wurde. Den Kämpfer für die Gerechtigkeit, der wusste, dass sein Kampf ihn das Leben kosten konnte. Den Mensch, der mit sich selbst ebenso rang, wie mit der Welt, die er für immer verändern sollte.

Mit 19 Fotos.

Jonathan Eig, geboren 1964, ist Journalist und Bestsellerautor. Er schreibt als Reporter für Sonderthemen für das Wall Street Journal, zuvor war er unter anderem für die New York Times und Esquire tätig, als Autor verfasste er Bücher über die Baseballstars Jackie Robinson und Lou Gehrig - für die New York Times eines der besten Sportbücher überhaupt - sowie über Al Capone und die Erfindung der Antibabypille. Zuletzt erschien bei DVA seine Biographie von Muhammad Ali unter dem Titel »Ali. Ein Leben«. Sein Buch über Martin Luther King, die erste große Biografie des einflussreichen Bürgerrechtlers seit 30 Jahren, wurde bei Erscheinen in den USA begeistert aufgenommen, wurde u.a. als »definitive Biografie des legendären Vordenkers« (Esquire) mit »der erzählerischen Kraft eines Thrillers« (The Washington Post) hochgelobt und 2024 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Jonathan Eig lebt mit seiner Familie in Chicago.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Die Kings aus Stockbridge

Bring den Eimer Milch zu den Nachbarn, sagte Delia King eines Tages zu ihrem Sohn Michael.

Delia und ihr Ehemann Jim King lebten mit ihrer wachsenden Kinderschar in einer winzigen Farmpächterhütte in Stockbridge, Georgia, ungefähr zwanzig Meilen südöstlich von Atlanta. Die Holzhütte und das Land drumherum gehörten einem Weißen. Der Weiße behielt die meisten Einkünfte aus den Ernten, aber es war die Familie King, die eine Generation nach Abschaffung der Sklaverei, Stein um Stein aus dem Erdreich geholt, Baumwolle gepflanzt und gepflückt hatte und hungern musste, wenn die sengende Hitze der Sonne den Boden so fruchtbar machte wie ein zerfurchter Feldweg. Dennoch, als Delia hörte, dass die Kuh der Nachbarn krank war und keine Milch gab, zögerte sie nicht.

»Sie war eine sehr fromme Christin«, erinnerte sich Michael, der später seinen Namen in Martin Luther King Sr. ändern sollte. »Ich weiß noch, als ich ein kleiner Junge war, teilte meine Mutter, was sie hatte, mit anderen«, erklärte er in unlängst entdeckten Mitschnitten von Interviews, die er für eine, allerdings unveröffentlichte, Autobiografie gegeben hatte.

Michael war etwa zwölf Jahre alt, als ihm seine Mutter an diesem strahlenden Sommertag, ungefähr im Jahr 1910, den Auftrag mit der Milch gab. Er schleppte den Eimer und blieb unterwegs vor einer Sägemühle stehen, wo er die kräftigen Männer und Ochsen bei der Arbeit beobachtete und zusah, wie sie das Holz bearbeiteten. Dann riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Sie gehörte dem weißen Mühlenbesitzer: »Hör mal, Junge, hol unten am Bach einen Eimer Wasser für meine Männer.«

Sich entschuldigend erklärte Michael dem Mühlenbesitzer, dass er etwas anderes zu erledigen hatte. Und dass er nun gehen musste. Der Besitzer der Mühle schnappte sich Michael am Hemd und trat den Eimer Milch um. Michael bückte sich, um ihn aufzuheben, da traf der Stiefel des weißen Mannes das Ohr des Jungen. Michael fiel um. Er versuchte, sich aufzurichten, aber eine Faust schlug ihm ins Gesicht. Blut sickerte aus seinem Mund. Alles um ihm herum verschwamm.

Michael stand auf, rannte nach Hause und fand seine Mutter im Hof, wo sie gerade in einer Eisenwanne über offenem Feuer Wäsche wusch. Delia betrachtete Michaels blutverkrustetes Gesicht und das zerrissene Hemd.

»Wer war das, Michael?«, fragte sie mit leiser, fester Stimme.

Der Junge antwortete nicht.

»Michael!«, brüllte Delia. »Wer war das?«

Delia marschierte Richtung Mühle, das Handgelenk ihres Sohnes umklammert zog sie ihn mit sich. Sie fand den Mühlenbesitzer.

»Haben Sie das meinem Kind angetan?« Sie blickte ihm tief in die Augen.

»Frau! Hast du den Verstand verloren? Verschwinde verdammt noch mal von hier, bevor ich ...«

Delia schrie: »Haben Sie das meinem Kind angetan?«

»Und wenn schon ...«

Sie senkte die Schulter und rammte sie dem Mühlenbesitzer in die Brust, sodass er an eine Wand des Schuppens prallte. Sie zwang ihn zu Boden und hämmerte mit Händen und Armen, durch lebenslange körperliche Arbeit gestählt, auf sein Gesicht ein. Als einer der Mühlenarbeiter versuchte, Delia fortzuziehen, schlug sie auch ihn. Die anderen Männer wichen zurück.

»Sie können mich töten! Aber rühren Sie auch nur eines meiner Kinder an, bekommen Sie's mit mir zu tun.«

Delia ballte die Hände zu Fäusten, bereit zu mehr, aber der Mühlenbesitzer hatte genug.

Wieder zu Hause säuberte sie das Gesicht ihres Sohnes. Sie warnte ihn, seinem Vater zu erzählen, was vorgefallen war. Eine Schwarze Frau kam vielleicht davon, wenn sie einen Weißen geschlagen hatte, aber ein Schwarzer Mann würde so etwas vermutlich mit dem Leben bezahlen.

Dennoch erfuhr Jim King bald von dem Angriff des Mühlenbesitzers auf seinen Sohn. Wie von Delia befürchtet, schnappte sich Jim ein Gewehr und begab sich auf Rache sinnend zur Mühle.