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Die CellistinOverlay E-Book Reader

Die Cellistin

Ein Gabriel-Allon-Thriller | Vom Meister der politischen Spannung – Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste | Daniel Silva

E-Book (EPUB)
2022 Harpercollins Ebook
Auflage: 1. Auflage
448 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7499-0499-0

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€ 10,99

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Kurztext / Annotation

Atemlose Spannung: Die Jagd durch Europa geht weiter!

Viktor Orlov, der ehemals reichste Mann Russlands, ist dem Tod schon unzählige Male von der Schippe gesprungen. Vor einigen Jahren hat er sich ins Exil nach London zurückgezogen, wo er nun seinen Kampf gegen die Kleptokraten, die die Kontrolle über den Kreml an sich gerissen haben, weiterführt. Doch eines Abends wird er tot in seiner Wohnung aufgefunden - vor ihm sein Telefonhörer, ein halb leeres Glas Rotwein und ein Stapel Dokumente, kontaminiert mit einem tödlichen Nervengift.

Gabriel Allon, der Orlov sein Leben verdankt, glaubt nicht an die Theorien, die der MI6 über den Tathergang aufstellt, und nimmt sich des Falles an: Es beginnt eine rasante Jagd durch Europa auf den Spuren einer russischen Untergrundorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt unwiderruflich zu spalten ...



Daniel Silva ist der preisgekrönte SPIEGEL-Bestsellerautor von 22 Romanen. Seine Bücher sind weltweit von Kritikern gelobte Bestseller und erscheinen in über 30 Sprachen. Er lebt mit seiner Frau, der TV-Journalistin Jamie Gangel, und ihren beiden Zwillingen Lily und Nicholas in Florida.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

JERMYN STREET, ST. JAMES'S, LONDON

Sarah Bancroft beneidete die glücklichen Menschen, die sich einbildeten, ihr Schicksal selbst in der Hand zu haben. Für sie war das Leben nicht komplizierter als eine Fahrt mit der U-Bahn. Fahrkarte an der Sperre entwerten, an der richtigen Station aussteigen - Charing Cross statt Leicester Square. Diesen Blödsinn hatte Sarah nie geglaubt. Ja, man konnte sich vorbereiten, man konnte kämpfen, man konnte zwischen Optionen wählen, aber letzten Endes war das Leben doch ein kompliziertes Spiel aus Vorsehung und Wahrscheinlichkeit. In ihrem Arbeits- und Liebesleben hatte sie ein frappierendes Geschick für die Wahl des falschen Zeitpunkts an den Tag gelegt. Sie war immer einen Schritt zu schnell oder einen zu langsam dran, fast immer mit katastrophalen Folgen.

Auch ihr jüngster Karriereschritt schien wieder unter einem schlechten Stern zu stehen. Nachdem sie zu einer der prominentesten Museumskuratoren New Yorks aufgestiegen war, hatte sie sich dafür entschieden, nach London umzuziehen, um die Geschäftsführung von Isherwood Fine Arts, seit 1968 auf hochwertige italienische und holländische Altmeister spezialisiert, zu übernehmen. Erwartungsgemäß brach kurz nach ihrer Ankunft eine tödliche Pandemie aus. Selbst der Kunsthandel, der davon lebte, die Launen der Superreichen dieser Welt zu befriedigen, war nicht gegen das hochansteckende Virus gefeit. Praktisch über Nacht glitt der Umsatz der Galerie in einen Zustand ab, der fast einem Herzstillstand gleichkam. Klingelte das Telefon überhaupt noch, war ein Käufer oder sein Beauftragter dran, um von einem Kauf zurückzutreten. Seit der West-End-Premiere der Musical-Version von Susan ... verzweifelt gesucht, behauptete Sarahs spitzzüngige Mutter, habe London kein weniger hoffnungsvolles Debüt mehr erlebt.

Isherwood Fine Arts hatte schon früher schwierige Zeiten durchgemacht - Kriege, Terroranschläge, Ölschocks, Marktzusammenbrüche, katastrophale Liebesaffären -, es aber stets irgendwie geschafft, den Sturm abzuwettern. Vor fünfzehn Jahren hatte Sarah schon einmal kurz in der Galerie gearbeitet, damals als Undercover-Agentin der Central Intelligence Agency. Die Operation war ein amerikanisch-israelisches Unternehmen unter Leitung des legendären Gabriel Allon gewesen. Mithilfe eines verschollenen Van-Gogh-Gemäldes hatte er sie mit dem Auftrag ins Gefolge des saudischen Multimilliardärs Zizi al-Bakari eingeschleust, den darin tätigen Terrorplaner aufzuspüren. Das hatte Sarahs Leben für immer verändert.

Nach diesem Unternehmen hatte sie sich mehrere Monate lang in einem sicheren Haus der Agency - eine Pferderanch im Norden Virginias - erholen müssen. Anschließend hatte sie im CIA-Zentrum für Terrorismusbekämpfung in Langley gearbeitet und auf Veranlassung Gabriels an mehreren amerikanisch-israelischen Unternehmen teilgenommen. Die britischen Nachrichtendienste wussten natürlich von ihrer Vergangenheit und ihrer Anwesenheit in London - kaum verwunderlich, weil sie gegenwärtig mit einem MI6-Offizier namens Christopher Keller zusammenlebte. Normalerweise waren solche Beziehungen strikt verboten, aber in Sarahs Fall war eine Ausnahme gemacht worden. Graham Seymour, der MI6-Generaldirektor, war ebenso ein persönlicher Freund wie Premierminister Jonathan Lancaster. Tatsächlich waren Sarah und Christopher nicht lange nach ihrer Ankunft zu einem privaten Abendessen in der Number Ten gewesen.

Mit Ausnahme von Julian Isherwood, dem Besitzer der bezaubernden Galerie, die seinen Namen trug, wussten die Protagonisten der Londoner Kunstszene von alledem nichts. Für Sarahs Kollegen und Konkurrenten war sie die schöne und brillante amerikanische Kunsthistorikerin, die in einem lange zurückliegenden trüben Winter ihre Welt aufgeheitert hatte, nur um sie für Leute wie